...und wir träumen unter Sternen...
Vorwort         mario

 

Alles begann unter der heißen Sonne Südamerikas. Aus der Sehnsucht nach der fernen Heimat mit ihren grünen Wäldern entstand ein erstes Lied: „Trägt mir der Südwind“. Es folgte die Gedichtvertonung „Ritt in die Einsamkeit“ und die Überzeugung: Ein Text sollte aus der Situation oder einer Stimmung heraus direkt zu Papier gebracht werden und nicht konstruiert sein. Melodien sollten unmittelbar aus dem Text erwachsen.

So entstand nach der Lektüre des bewegenden Buches „Das Feldlager – Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad“ (W. Paul) die in Verse gefaßte traumähnliche Begegnung mit der Vergangenheit; mit diesem Lied „Leis ertönt“ gewannen wir einen ersten Singewettstreit, es folgte die Einladung zu einem weiteren. Das nach einer langen Amerikafahrt entstandene „Was fragt ihr nur“ und „Ritt in die Einsamkeit“ schienen wieder den Nerv des Publikums zu treffen. Aus der freudigen Verwunderung über den Erfolg reifte in uns die Erkenntnis, daß auch anderen Zuhörern die bisher verschlossen gehaltenen eigenen Schöpfungen gefallen könnten. Immer mehr Lieder flossen aus der Feder - nicht um irgendeinem Publikum zu gefallen, sondern aus der Freude heraus, eigene Gedanken in Liedform zu Papier bringen zu können. Hinzu kamen Vertonungen wie „Und wieder vor der Kompanie“ von Walter Flex oder „Lied eines Tamburs“ von Börries Freiherr von Münchhausen, welche die Brücke zu der Erlebniswelt der uns vorangegangenen Generationen des Wandervogels schlagen. Weitere Fahrtenlieder entstanden.

Nach und nach reifte in uns die Idee, alles Geschaffene der letzten Jahre in Studioqualität aufzunehmen. Von vielen Seiten ermutigt, wollten wir aber nicht die nächste bündische CD mit altbekannten Liedern einspielen. Vielmehr sollte es eine individuelle, nicht zwingend auf jeden Geschmack ausgerichtete Bestandsaufnahme eigenen Schaffens werden. Ergänzend kamen einige Lieder aus den Bünden der 50er und 60er Jahre hinzu. Diese heute fast nicht mehr gesungenen, textlich und musikalisch herausragenden Werke der untergegangenen Jungenschaften wollten wir bewahren – und vielleicht wieder zu neuem Leben erwecken.

Unter dem Titel „Reiten, reiten durch die Nacht“ fanden so alte und neue Jungenlieder zusammen, arrangiert und gesungen aus dem Fühlen heutiger Wandervögel. Sie alle verknüpft das Band romantischen Empfindens, das sich seit jeher durch die vielen Generationen des Wandervogels zieht. Ob einige ihren Weg in die Feuerrunden finden werden, wird sich zeigen...            

 

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